Gemeinsam gute Schule gestalten PDF Drucken E-Mail

Schüler, Lehrer und Eltern verabschieden Grundsätze für das Leben an der iDSP

Eine gute Schule möchte jeder, und jeder – ob Schüler, Lehrer oder Elternteil - hat zunächst seine eigene Vorstellung davon, was eine gute Schule genau ist. Die Interessen lassen sich kurz zusammenfassen:
Schüler wollen Neues entdecken, erfolgreich lernen und gute Abschlüsse machen, und sie möchten Freude an der Schule haben.
Lehrer möchten den Schülern beim Lernen helfen, sie möchten die Lehrziele erreichen und konfliktfrei arbeiten.
Eltern schließlich wünschen sich Vertrauen in die Schule haben zu können und wollen sich mit Ideen und Engagement einbringen.

Dass diese Vorstellungen und Wünsche sich auf einen Nenner bringen lassen und letztlich das gemeinsame Ziel, eine gute Schule, keineswegs diffus erscheinen muss, das haben Eltern, Schüler und Lehrer der Sekundarstufen während einer gemeinsamen Veranstaltung am 3. und 4. September erfahren. In Diskussionen und intensiver Arbeit entstand zunächst die Erkenntnis, dass alle drei Gruppen gemeinsam in der Verantwortung stehen. Das System Schule ruht gewissermaßen auf drei Säulen – Schüler, Eltern, Lehrer – und wird sofort instabil, wenn eine der drei Gruppen ihre Verantwortung nicht wahrnimmt. Diese Einsicht wurde zur Grundlage einer gemeinsamen Formulierung von Grundsätzen, die das Leben an der iDSP bestimmen und eine gute Schule sicherstellen sollen.

Die gemeinsame Arbeit an den Formulierungen machte Mut, denn sie erbrachte sogleich den Beweis, dass wir eigentlich an einem Strang ziehen. So gab es einmütige Zustimmung für die sechs Grundsätze:

  1. Wir übernehmen Verantwortung für das Gelingen des Unterrichts durch zuverlässige Vorbereitung, Beteiligung und Nachbereitung.
  2. Wir begegnen einander mit Wertschätzung, Freundlichkeit und Respekt.
  3. Wir stellen den anderen Mitgliedern der Schulgemeinde alle für sie relevanten Informationen zur Verfügung.
  4. Wir entwickeln den Lehr-, Lern- und Lebensort Schule ständig weiter.
  5. Wir äußern uns offen, klar und eindeutig. Wir lösen Konflikte friedlich und nach einem vereinbarten Verfahren.
  6. Wir leben eine Kultur der Wertschätzung. Wir fördern positives Verhalten und heben besondere Leistung und Engagement hervor.

Spannend waren die folgenden zwei Wochen, in denen die Grundsätze in der Schule bekannt gemacht wurden, bevor sie am 18. September den Schülern der Sekundarstufen zur Unterschrift vorgelegt wurden. Die Reaktionen reichten von Zustimmung über Irritation bis zur Ablehnung. Oft war zu hören, dass solche Grundsätze doch ohnehin selbstverständlich seien. Andere bemerkten, dass eine solche Selbstverpflichtung Änderungen am eigenen Verhalten erfordern wird und sträubten sich. Wieder andere verstanden die „Grundsätze“ als Regeln und fanden sie dann entweder zu wenig konkret oder fragten nach den Strafen, falls man sich nicht daran halte.

In einer Versammlung am 18.9. wurden die Grundsätze allen Schülern ab der fünften Klasse vorgestellt. Frau Raabe hatte sie gemeinsam mit den Kunstschülern der Oberstufe auf ein großes Tableau geschrieben. Auf der mittleren von drei Säulen war Platz für die Unterschriften aller Schüler, Lehrer und Eltern, die sich vom Sinn der Grundsätze überzeugt hatten. Vor der Unterschriftenzeremonie erläuterten Vertreter der drei Gruppen, was sich für sie mit den einzelnen Sätzen konkret verbindet. Das reichte von der elterlichen Sorge um einen ausreichenden Nachtschlaf des eigenen Kindes über eine akkurate Unterrichtsvorbereitung durch den Lehrer bis zum Versprechen der Schülerin, dem erkrankten Banknachbarn alle wichtigen Informationen des Schultages weiterzugeben. Oder vom freundlichen Grüßen anderer Menschen in der Schule über die Idee eines regelmäßigen Schülerfeedbacks über den Unterricht bis zum Vorsatz am Familientisch nicht über die Lehrer zu lästern.

Ende September wurde die Tafel mit den Grundsätzen und den Unterschriften über dem Zugang zum Direktorat an die Wand des Foyers gehängt. Sicher haben nicht alle unterschrieben, aber man sieht doch eine beeindruckende Menge von Namen und kann sich bei den meisten Schülern, Lehrern und Eltern auf die Bereitschaft verlassen, gemeinsam an einer guten Schule mitzuwirken. Hoffen wir, dass auch die Skeptiker sich noch überzeugen lassen!